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Was ist Phantomspeisung für Mikrofone?

Mar 14, 2025 5 min read

Philip Stempel

Du hast vielleicht schon einmal von „Phantomspeisung“ im Zusammenhang mit Mikrofonen und Audiointerfaces gehört. Phantomspeisung ist für die Funktion von Kondensatormikrofonen unerlässlich. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in das Thema, wobei alle Erklärungen leicht verständlich bleiben.

Was ist Phantomspeisung?

Kondensatormikrofone verfügen über elektronische Komponenten, die eine Stromquelle benötigen. Im Zusammenhang mit Musik und Audioaufnahmen verwenden wir Phantomspeisung.

Phantomspeisung ist eine elektrische Gleichstromquelle mit 48 Volt. Sie wird über das XLR-Kabel vom Audiointerface oder Mischpult zum Mikrofon übertragen.

Die Phantomspeisung wird über dasselbe Kabel wie das Audiosignal übertragen, ohne die Qualität des Audiosignals zu beeinträchtigen.

Die Stromversorgung erfolgt über die Pins 2 und 3 der XLR-Stecker. Pin 1 ist stromlos.

Phantom power XLR diagram

Warum benötigen Mikrofone Phantomspeisung?

Ein Kondensatormikrofon ist ein elektrischer Kondensator. Wenn Schallwellen auf die Membran treffen, werden sie in ein elektrisches Signal umgewandelt. Um diesen Kondensator zu bilden, wird Strom benötigt. Diese extern polarisierten Mikrofone benötigen daher Phantomspeisung, um zu funktionieren.

Phantomspeisung wird benötigt, um die elektrischen Komponenten von Kondensatormikrofonen mit Strom zu versorgen.

Ohne Phantomspeisung gibt es also keinen Kondensator, und ohne Kondensator kann ein Kondensatormikrofon Schallwellen nicht in elektrische Signale umwandeln, die Grundfunktion eines Kondensatormikrofons. 

Einige Mikrofone verfügen über erweiterte Funktionen wie ein Display und andere elektronische Komponenten, wie zB RAY - ein Mikrofon mit Autofokus für deine Stimme. Auch sie sind auf Phantomspeisung angewiesen.

LEWITT Mikrofone mit erweiterten Funktionen

RAY

Autofokus für deine Stimme.

 

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Das ultimative FET-Kondensator Mikrofon.

 

In den Mikrofonen oben siehst du ein leuchtende Displays und Tasten, mit denen sich die Funktionalität ändern lässt. All das wird über Phantomspeisung mit Strom versorgt. Es ist schon bemerkenswert, was man mit nur 48 V alles machen kann.

Eines unserer fortschrittlichsten Mikrofone ist RAY. Seine einzigartigen Funktionen machen das Aufnehmen einfach und unterhaltsam. Es verfügt über eine integrierte Autofokus-Funktion, sodass deine Stimme immer im Fokus ist. Es passt das Audiosignal automatisch an deine Entfernung zum Mikrofon an. Du kannst RAY auch automatisch bei einer bestimmten Entfernung stummschalten.

Diese leistungsstarken Funktionen brauchen mehr elektrische Komponenten als die meisten anderen XLR-Mikrofone. Es war eine komplexe Herausforderung, all dies mit nur 48 Volt Phantomspeisung zu versorgen.

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Autofokus für deine Stimme.

 

Welche Geräte liefern Phantomspeisung?

Wenn du mit Audio arbeitest, bist du bestimmt schon einmal auf den Begriff P48 oder 48V gestoßen, der auf Audiogeräten, hauptsächlich auf Audiointerfaces oder Mischpulten, aufgedruckt ist.

Audiointerfaces und Mischpulte liefern Phantomspeisung.

CONNECT 2 audio interface with a dedicated 48V button
CONNECT 2 mit XLR Anschluss und Taste zur Aktivierung der 48V Phantomspeisung

Diese Geräte liefern Phantomspeisung, da sie für die Verwendung mit Mikrofonen vorgesehen sind, sodass du sie problemlos mit deinen Kondensatormikrofonen verwenden kannst.

Einige Audiointerfaces verfügen über eine physische Taste zum Einschalten der Phantomspeisung. Bei modernen Interfaces kannst du die Phantomspeisung auch per Software ein- und ausschalten.

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Braucht ein dynamisches Mikrofon Phantomspeisung?

Im Allgemeinen benötigen dynamische Mikrofone keine Phantomspeisung.

Handheld microphones on a stage

Es gibt dynamische Mikrofone mit Zusatzfunktionen, die Phantomspeisung benötigen. Diese werden in der Regel als aktive dynamische Mikrofone bezeichnet.

„Aktiv“ beschreibt die Tatsache, dass sie Strom benötigen, um zu funktionieren, im Gegensatz zu „passiven“ Geräten, die keine externe Stromversorgung benötigen, um zu funktionieren. Diese Zusatzfunktionen können beispielsweise Signalverstärker oder Low-Cut-Filter sein.

Aktive Geräte benötigen Strom – passive Geräte nicht.

Andere Mikrofonarten benötigen in der Regel keine Phantomspeisung. Die meisten Bändchenmikrofone sind passive Mikrofone und benötigen keine Phantomspeisung, in den meisten Fällen ist es genau das Gegenteil. Aber dazu später mehr.

Röhren-Kondensatormikrofone oder USB-Mikrofone werden über andere Quellen mit Strom versorgt. USB ist busgespeist und Röhrenmikrofone benötigen eine eigene Stromversorgung, um zu funktionieren.

Kann Phantomspeisung Mikrofone beschädigen?

Die kurze Antwort lautet: Ja, möglich. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.

Moderne Kondensator- und dynamische Mikrofone können durch Phantomspeisung nicht beschädigt werden.

Ältere Bändchenmikrofone können durch Phantomspeisung möglicherweise beschädigt oder sogar zerstört werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du die Phantomspeisung bei der Verwendung dieser Mikrofone niemals einschalten.

Auch wenn die Phantomspeisung deinen anderen Mikrofonen keinen Schaden zufügen kann, ist es Usus, die Phantomspeisung auszuschalten, bevor du sie aus- oder einsteckst. Wenn du die Phantomspeisung nicht ausschaltest, kann es sein, dass du ein lautes Knacken im Signal hörst.

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Benötigen auch andere Geräte Phantomspeisung?

Neben Mikrofonen benötigen auch andere Audiogeräte Phantomspeisung, zB Inline-Signalverstärker oder DI-Boxen für die Instrumentenaufnahme. Diese Geräte sind aktiv und benötigen Strom, damit ihre elektrischen Komponenten funktionieren. Andere Instrumente oder XLR-Geräte benötigen in der Regel keine Phantomspeisung.

Warum heißt es Phantomspeisung und warum beträgt die Spannung 48 V?

Diese allgemeine Technologie wurde 1919 erfunden, um Telefone mit Strom zu versorgen.

Erst später wurde die 48V Phantomspeisung verwendet, die heute in der Musikproduktion weit verbreitet ist. 1966 bestellte die norwegische Rundfunkgesellschaft NRK neue Mikrofone bei der Neumann GmbH. Sie wollten die Technologie nutzen, um die Mikrofone über Kabel und nicht über eine externe Stromversorgung für ihre neue Einrichtung mit Strom zu versorgen.

In ihren Studios stand bereits eine 48-V-Stromversorgung für die Notbeleuchtung zur Verfügung, sodass sie dieselbe Stromversorgung auch für die Mikrofone verwendeten. Diese Anordnung wurde später in einer DIN-Norm formalisiert und wird seitdem verwendet.

Vor der Phantomspeisung benötigten Kondensatormikrofone eine externe Stromquelle, um zu funktionieren. Da die Stromquelle nun nicht mehr sichtbar ist, wurde für die Technologie der Name „Phantomspeisung“ gebräuchlich.

Schlussbemerkung

Ich hoffe, dieser Blog hat dir geholfen zu verstehen, was Phantomspeisung ist und wie sie bei Aufnahmen eingesetzt wird. Solltest du Fragen haben oder mit uns chatten wollen, kannst du uns per E-Mail oder in den sozialen Medien kontaktieren.

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