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Die Liebe zum guten Klang verbindet uns.

LCT 540 S Field Recording Tagebuch

Feb 13, 2018 5 min read

LEWITT Content Team
Enthusiasts at work

Best mic for field recording is the LEWITT LCT 540 S

Ich heiße Daniel Meuser und ich bin hauptberuflich als studierter Toningeneur und Sound Designer in Mainz tätig. Ich bin spezialisiert in den Bereichen interaktiver Klang, Sound Design für Computerspiele und Field Recording.

Das letzte Projekt, an dem ich mitgearbeitet habe ist das Computerspiel “Crytek’s Hunt: The Showdown” und wird im ersten Quartal 2018 veröffentlicht.

Zur Zeit arbeite ich an einem Sample Pack bei dem laubabwerfende Bäume im Mittelpunkt stehen. Diese Sammlung natürlicher Klänge trägt den Namen "Herbstwald". Das Projekt wurde zwischen Herbst und Winter 2017 in verschiedenen Wäldern in Deutschland aufgenommen.

Ich hatte das Glück das brandneue LCT 540 S von LEWITT für das Projekt zu verwenden.

Also habe ich es ausgiebig im freien getested und war sehr von der Soundqualität und der Verarbeitung beeindruckt.

Wenn man an LEWITT denkt, hat man dieses Bild von hochqualitativen österreichischen Mikrofonen im Kopf, die dazu verwendet werden um die besten Kammermusiker und Orchestren aufzunehmen und dieses Mikrofon wurde als hervorragendes Gesangsmikrofon beworben. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass das alles so stimmt, möchte ich das Mikrofon von einer anderen Perspektive aus betrachten und euch zeigen, wie ich es bei meiner Arbeit als Sound Designer in coolen Projekten verwende.

Zwei Dinge sind mir dabei wichtig.  

Zu allererst möchte ich betonen, dass ein Mikrofon nicht notwendigerweise seinen Platz im Studio hat und nicht nur im traditionellen Sinne verwendet wird um Musik aufzunehmen. Der Soundtrack von Mutter Natur ist mindestens genauso schön und faszinierend und daher definitiv wert aufgenommen zu werden.

Redet man über Naturaufnahmen, redet man eigentlich über die Würdigung von Sound selbst und in der Lage zu sein diesen Sound bis ins kleinste Detail mit einem Mikrofon wie dem LCT 540 S aufnehmen zu können ist eine Erfahrung die deinen Hörsinn schärfen wird und dir dabei hilft, die Welt mit anderen Ohren wahrzunehmen.

Es ist tatsächlich besser als deine Ohren! Ich hoffe, dass dir mein Aufnahme Tagebuch als Einführung in die Kunst der Naturaufnahmen dienen kann, die Teil meiner Arbeit als Sound Designer sind und ich möchte jeden dazu anregen raus zu gehen und es selbst auszuprobieren.  

Zweitens, nachdem ich die gewagte Aussage gemacht habe, dass du das LCT 540 S draußen in der Natur verwenden kannst und sollst, möchte ich nun anfügen, in welchen Szenarien ich es getestet habe und zu welchen Schlussfolgerungen ich dabei gekommen bin.

Manche von euch denken vielleicht, das man ein Großmembran "Studio" Mikrofon auf keinen Fall für Field Recordings verwenden sollte. Und ja, es stimmt, dass Großmembraner allgemein viel anfälliger auf Wetterbedingungen, Feuchtigkeit und Temperatur sind.

Aber die Qualität des Mikrofons und die fantastischen Spezifikationen wie das extrem geringe Eigenrauschen, dass über das gesamte Frequenzspektrum unter der menschlichen Hörschwelle liegt - in Kombination mit dem hohen Dynamikumfang, ist das Mikrofon das perfekte Werkzeug um wirklich alles von leisen Umgebungsgeräusche oder leisem Geflüster bis hin zu super lauten SFX's aufzunehmen.

Die Tiefenabschwächungs-Filter bei 80 und 160 Hz machen das Mikrofon extrem vielseitig, da sie dabei helfen können lästige Windgeräusche los zu werden und der beeindruckende Grenzschalldruckpegel von136 dBSPL kann mit 2 Vordämpfungs-Schaltern bei -6 und -12 dB nochmal erhöht werden, wodurch man auch extrem laute Naturphänomene wie Gewitter aufnehmen kann. 

Um das ganze zusammen zu fassen:
Das extrem niedrige Eigenrauschen, der lineare Frequenzgang, der hohe Dynamikumfang, die Nierencharakteristik, sowie die Tiefenabschwächungs- und Vorabschwächungs-Optionen machen dieses Mikrofon zu einem super vielseitigen wahrhaftigen Alleskönner mit sehr bemerkenswerten Features.

Diese unglaublichen Spezifikationen waren auch der Grund, warum ich das Mikrofon in 3 verschiedenen Aufnahme-Szenarien testen wollte, die zudem einen guten Einblick in meine tägliche Arbeit als Sound Designer liefern. 

Aber bevor ich mit dem Mikrofon bewaffnet raus in die Natur zu meinem Arbeitsplatz im Wald gegangen bin, musste das LCT 540 S zu Hause noch einem ziemlich unkonventionellen Test bestehen, den ich mit jedem neuen Mikrofon mache.

Um extreme Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen zu simulieren, habe ich in meiner Dusche das heiße Wasser laufen lassen, bis das ganze Bad vom Wasserdampf bedeckt. So konnte ich herausfinden, wie das Kondensationswasser die Performance vom Mikrofon beeinflusst.

Selbst nach über einer Stunde konnte ich zu meiner Überraschung keinerlei hörbaren Störungen feststellen, welche die feuchtigskeitsbedingte Selbst-Polarizierung der Kapsel auslösen hätte können.

Ich war von diesem Ergebnis begeistert und bin ziemlich euphorisch zum Outdoor-Test unter realen Bedingungen aufgebrochen, der noch um einiges härter für das Mikrofon werden würde, da Kondensatorkapseln dazu tendieren, Schwierigkeiten bei hoher Luftfeuchtigkeit und sehr niedrigen Temperaturen um die 0 C° (+/- 5 C°) zu haben.

Erstes Test Szenario: Umgebung

LCT 540 S perfect for Fieldrecording

Die erste Aufgabe war es glasklare und natürlich klingende Umgebungsgeräusche aufzunehmen, die ich als akustisches Grundgerüst für eine Szene in einem Videoprojekt oder in der virtuellen Welt der Computerspiele verwenden könnte.

Bei diesen 2 bis 3 stündigen Aufnahmen in einem kalten feuchten Klima handelt es sich um die perfekte Testsituation. Und da wir gerade schon beim Thema Klima und Ort sind, möchte ich euch ein paar einfache Grunddinge, die bei der Planung eines Field-Recording-Projekts helfen können, näher bringen.

Wenn man die Natur aufnehmen möchte ist es extrem wichtig, dass man einen ruhigen Ort dafür findet, bei dem Störgeräusche oder Stadtlärm ausgeschlossen werden können.
Ein Problem ist dabei Flugzeuglärm.

Man kann den Lärm von vorbei fliegenden Flugzeugen kaum verhindern, da mehr oder weniger über ganz Europa ständig Flugzeuge fliegen. Das Einzige was hier hilft ist eine Flugzeugverkerkehrs-App, viel Geduld und das Einplanen von langen Produktionszeiten.

Neben dem Aufnahmeort spielt natürlich auch das Wetter eine große Rolle.

Du möchtest nicht von einem Regenschauer erwischt werden, wenn du mit deinem teuren Aufnahme-Equipment unterwegs bist!

Regen und Wind können auch weißes Rauschen verursachen, was es unmöglich macht, klare Hintergrund Aufnahmen zu erzielen.

Wenn du also nicht unbedingt diese Phänomene aufnehmen möchtest, solltest du warten, bis sich das Wetter beruhigt hat und die Hintergrundgeräusche der Natur wieder klar hörbar bzw. aufnehmbar sind.

Um das Konzept für ein Projekt zu erstellen, kann es hilfreich sein die Eigenschaften des Aufnahmeorts zu kennen um die Unterscheidungsmerkmale des aufgenommenen Materials zu definieren.

Wenn man den Wald im Herbst/Winter aufnimmt, kann man davon ausgehen, dass es weniger Vogelgezwitscher als im Frühling gibt… allerdings hört sich das Zwitschern der Vögel dadurch intensiver an und tritt in den Vordergrund, wie ein Solo in einer Oper.

Im September tragen alle Bäume immer noch ihr Blättergewand und der Wald hat diesen schönen akustischen Klang, bei dem man die Echos von den natureigenen Kathedralen hören kann.

Wenn man auf den Dezember zusteuert, verlieren die Bäume allmählich all ihre Blätter. Das wiederum öffnet die „Decke“ des Waldes und klanglich erinnert der Sound nun an ein offenes Feld. Die Umgebungsgeräusche sind nun leiser und die Hauptdarsteller sind Regen oder Wind – in dieser Reduzierung auf die Grundelemente liegt aber auch die Schönheit.

Nun ist es Zeit sich über die verschiedenen Naturumgebungen Gedanken zu machen, denen ich im Wald begegnen kann.

Offensichtlich wollte ich tief in die Kiefer- und Buchenwälder hineingehen, aber auch offenere Wälder mit Lichtungen standen auf meinem Plan. Aber bewachsene Seeufer und sumpfige Wälder können auch interessant sein.

Zwei Dinge standen ganz oben auf meiner Aufnahmeliste: Das Zwitschern der Vögel beim Sonnenaufgang und –Untergang, vor allem Kräne und ein verwesender Tierkadaver. Spechte, die auf einen Baum hämmern und an ihren Nestern arbeiten, während in der Entfernung die Krähen krächzen oder die Bäume im Wind knacken.

Nachdem ich nun die Szenarien beschrieben habe, möchte ich zur technischen Umsetzung der Aufnahmen kommen.

Meine Naturaufnahmen wurden mit bis zu drei verschiedenen Aufnahme-Ausrüstungen aufgenommen, die aus Kleinmembran-Kondensatormikrofonen mit Nierencharackteristik in ORTF Anordnung, Großmembranern mit Nierencharakteristik in ORTF Anordnung und einem omni-Lavalier in weitem AB bestehen.

Da es nicht viel Sinn macht, die Naturumgebung in Mono aufzunehmen musste ich einen Weg finden, das LCT 540 S in eines dieser Rigs einzubauen.

Ich entschied mich dazu es als zentrales Mic in Kombination mit der Kleinmembraner ORTF Anordnung einzusetzen. Der Hauptgrund, warum ich mich an LEWITT gewendet habe war eigentlich, da ich nach Alternativen für meine Rode NT1A’s gesucht hatte, die in der Fieldrecording Szene relativ verbreitet sind.

Ich habe die Rode NT1A’s damals gekauft, da sie ein niedriges Eigenrauschen und einen hohen Output Level hatten. Aber nachdem ich sie ein paar Mal verwendet hatte, war ich etwas enttäuscht, da sich herausstellte, dass sie extrem anfällig auf Luftfeuchtigkeit und Wind reagieren (obwohl sie in einem Windschutz verwendet habe).

Ich hatte ziemlich oft Probleme mit Störgeräuschen, die durch Feuchtigkeit und die damit verbundene Selbst-Polarisierung der Kapsel ausgelöst wurden.

Die NT1A’s waren einfach nicht zuverlässig in kalten, feuchten Aufnahmesituationen und es kann wirklich frustrierend sein, wenn man extra einen Fieldrecording Trip an einen besonderen Ort macht nur um dort festzustellen, dass deine Werkzeuge nicht zuverlässig arbeiten.

In unproblematischen Umgebungen waren sie ok, wenn es um den Klang geht, aber ich muss zugeben, dass sie nicht vergleichbar mit dem LCT 540 S sind, wenn es zum Frequenzgang und zur Linearität kommt.

Vor allem bei den tiefen Mitten und den hohen Frequenzen hat das NT1A ziemliche Probleme, die oft hörbar waren: das Signal war schwammig und es fehlte einfach die Definition – plus es klang auch ein bisschen scharf. Das war ziemlich schwer mit EQ zu bearbeiten und ich habe immer ziemlich viel Zeit in der Nachbearbeitung gebraucht.

Im Gegensatz dazu hat das LCT 540 S ziemlich gut unter feuchten, kalten Wetter-Bedingungen performt.

Für manche Umgebungsgeräusch-Aufnahmen musste das Mikrofon zwei bis drei Stunden bei 5° C und 90% Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Und da ich keine Zeit hatte mir eine DIY Windschutz-Lösung für das LCT 540 S zu basteln, hatte ich nur den dünnen Schaumstoff-Schutz.

Bemerkenswert daran ist, dass ich trotzdem nie Probleme mit der Luftfeuchtigkeit hatte.

Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass das LCT 540 S dermaßen resistent gegen Feuchtigkeit ist.

Und auch die Sound Qualität mit dem extrem geringen Eigenrauschen und dem linearen Frequenzverhalten machen das Mikrofon um Welten besser als das NT1A.

Über das gesamte Frequenzspektrum wirkt das Klangbild so viel klarer und definierter, ohne dabei dünn zu klingen oder Spitzen in bestimmten Bereichen aufzuweisen.

Mir hat auch das Dynamikverhalten des LCT 540 S sehr gut gefallen, dass überraschend lebendig für ein Großmembraner war und den Eindruck verstärkt, dass der Sound sehr natürlich und präsent ist.

Wir reden hier darüber Hintergrundgeräusche aufzunehmen, was bedeutet das die Klangquellen sehr weit entfernt sind.

Also erwartet jetzt nichts hinsichtlich des Nahbesprechungseffekt, etc. in dieser Umgebung. Das ist ein komplett anderes Thema.

Es ist schon ein bisschen seltsam, da es das klarste Mikrofon, mit dem niedrigsten Eigenrauschen ist, dass ich hier verwendet habe, aber gleichzeitig klingt es nicht steril oder analytisch, wie ein Mess-Mikrofon.

Es hat diesen typischen teuer klingenden Studio-Mikrofon-Klang, den man als voll, natürlich und gleichmäßig beschreiben kann, mit schön definierten Frequenzen, die der Aufnahme Präsenz und Tiefe verleihen.

Daher muss ich gestehen, dass LEWITT bei diesem Mikrofon einen höllisch guten Job gemacht hat und ich jederzeit froh bin, wenn ich meine NT1A’s damit ersetzen kann!

In diesem Track könnt ihr eine kleine Auswahl der „Herbstwald“ Umgebungsgeräusche in Stereo hören.

Zweitest Test Szenario: Einzelne Klangquelle

 

Meine nächste Aufgabe bestand darin ein paar einzelne Klangquellen aufzunehmen die als einzelne Elemente in der Natur gefunden werden können.

Dabei gibt es grundlegend drei verschiedenen Arten von Sound, die man erwägen sollte. Zuerst einmal Baumbewegungen und Baum Materialien, wie Eicheln, die auf den Boden fallen oder Blätter, die am Boden rascheln, wenn der Wind bläst.

Dann gibt es alle möglichen Arten an Tieren, die aber schwer aufzunehmen sind.

Und dann wiederum lokale Vorkommnisse in der Umwelt, wie Steine, die einen Hügel hinunterstürzen – Wind, der in einem Höhleneingang heult – und alle Geräusche, die von Gewässern kreiert werden.

Manchmal triffst du auf kleine Wasserfälle, Bäche, oder Flüsse, die Teil der Landschaft sind und sich für Nahaufnahmen eignen und später dann als 3D-Sound bei einem virtuellen Fluss in einem Computerspiel eingesetzt werden können.

Heute bin ich rausgezogen, um ein interessantes Objekt, dass zur letzteren Kategorie zählt, aufzunehmen: Einen kleinen Bach im Pfälzerwald, der durch das Karlstal fließt.

Das Wetter war sehr ruhig mit maximalen Windgeschwindigkeiten zwischen 5-10 km/h, Temperaturen zwischen 6-8 C°, und 90% Luftfeuchtigkeit.

Wenn es zu der Abnahme von einzelnen Klangquellen kommt, sind wichtige Entscheidungen bezüglich Platzierung, Ausrichtung und Entfernung der Mikrofone zu treffen. Einzelne Klangquellen können in Mono oder Stereo aufgenommen werden – das kommt immer ganz auf das Projekt drauf an.

Ich bin habe mich wieder für das LCT 540 S in Kombination mit der ORTF-Ausrichtung entschieden, dass ich bereits vorhin beschrieben habe. Bezüglich der Platzierung habe ich 3 verschiedene Abstände zum Bach ausgewählt. Eine Nahaufnahme, bei der ich maximal 0,5 Meter von der Klangquelle entfernt war, eine Aufnahme aus 1,5 bis 2 Metern Entfernung und eine Aufnahme aus 4 bis 5 Metern Entfernung.

Dadurch hat man genügend Flexibilität den Klang und den visuellen Kontext im Spiel später miteinander abzustimmen. Die große Frage ist nun, wie das LCT 540 S performt hat?

Ziemlich grandios!

Wieder gab es keinerlei Probleme wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und den niedrigen Temperaturen. Ich konnte mich darauf verlassen und es hat mich kein einziges Mal im Stich gelassen, obwohl ich es den ganzen Tag im Einsatz hatte.

Und eine andere Sache die mich ein weiteres Mal überzeugt hat, war seine Soundqualität.

Vor allem, wenn du es ein paar Meter entfernt von der Klangquelle verwendest, bemerkst du sofort, wie toll es ist ein Mikrofon mit super geringem Eigenrauschen zu verwenden, dass dir ein natürliches, glasklares Klangbild mit außergewöhnlichem Dynamikverhalten liefert. Im ersten Soundfile hörst du die Aufnahmen vom Bach aus den verschiedenen Entfernungen in Mono.

 

LCT 540 S perfect for Field Recording
LCT 540 S best microphone for Foley Recording

Drittes Test Szenario: Fußstapf MFX-Sounds 

 

Die letzte Aufgabe, die ich bewerkstelligen musste, waren Aufnahmen von Gehgeräuschen. Hört sich einfach an, was?

Tja, das ist es aber nicht. Es gibt ein paar Dinge, die man beachten muss, wenn man Gehgeräusche für die Spielentwicklung aufnehmen möchte.

Erstens musst du wissen, wie du die Geräusche verwenden möchtest und zweitens musst du wissen, wie du das umsetzen kannst. Ich denke jeder, der schon mal ein Videospiel gespielt hat weiß in etwa, wie Gehgeräusche funktionieren. Es ist ein Feedback-Ton für die Bewegung im Spiel.

Es gibt zwei weit verbreitete Techniken um diese Art von Klang umzusetzen. Es können traditionelle Spielerorientierte Stereo-Sounds sein – oder es können räumlich zugeordnete 3D Sound sein, die abhängig von den jeweiligen Knochenbauten der Charaktere im Spiel sind.

In 2D Spielen verwendet man häufiger Stereo-Sounds und in 3D Spielen verwendet man häufiger 3D Sounds.

Aber hier gibt es keine strikten Regeln. In jedem Fall hat es einen direkten Einfluss auf die Mikrofonierungstechnik.

Die räumliche Zuordnung des Klangs funktioniert nur mit Mono-Aufnahmen oder zu mindestens Mono-kompatiblen Aufnahmen. Idealerweise möchtest du solche Aufnahmen so nah und trocken wie möglich aufnehmen, da sie den Klang des zugehörigen Materials repräsentieren.

Aus diesem Grund sollten auch Hintergrundgeräusche so weit wie möglich vermieden werden – was draußen schwierig ist.

 

LCT 540 S best mic for field recording
LCT 540 S best mic for field recording

Dabei habe ich entweder ein M/S Shotgun Mikrofon oder das LCT 540 S auf einer Stange verwendet, um es so nah wie möglich an der Klangquelle zu Positionieren und so viel Vordergrund/Hintergrund Separierung wie möglich zu bekommen.

Dadurch habe ich 100% Monokompatible Aufnahmen, die man als 3D Sounds verwenden kann, erhalten. Durch meine Erfahrungen im Bereich der Video-Spiel-Entwicklung wusste ich, dass es immer einen Bedarf an speziellen Oberflächen, wie Blätter, Kies oder Matsch gibt, wenn es zu Gehgeräusch-Effekten kommt.

In der virtuellen Welt hast du ja normalerweise auch Oberflächenmaterial auf den unterschiedlichen Bodentexturen, die als jeweiliger Trigger mit der Audio Datei verbunden sind. Die große Herausforderung bei Fußstapf-Klangeffekten ist es also Klänge zu finden, die auf der richtigen Oberfläche aufgenommen wurden.

Das gute ist, dass ich diese Effekte nicht mit verschiedenen Schuhen aufnehmen muss, da sie später mit den ikonischen Charakter Gehgeräuschen zusammengemischt werden.

Auf der anderen Seite, muss ich grundlegende Artikulationen, die ähnlich mit den Bewegungsabläufen des Avatars sind, aufnehmen, wie zum Beispiel gehen, rennen, ducken, etc. Das ist wichtig, da verschiedene Arten der Bewegung verschiedene klangliche Einflüsse auf den Bodenbelag und die Oberfläche haben – und man möchte ja später, wenn man vorm PC sitzt die Flexibilität haben, diese wiederzugeben. Außerdem ist es extrem wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Vogelgezwitscher kann da zu einem großen Problem werden, also sollte man sich überlegen, sogar in der Nacht aufzunehmen, um es so gut wie möglich zu vermeiden. Da ich diese Aufnahmen im späten Herbst, bzw. frühen Winter gemacht habe, hatte ich nicht so viele Probleme mit dieser Art von Umgebungsgeräuschen.

Wir hatten hier in Deutschland ein bisschen Schnee im Dezember, also habe ich die Gelegenheit genutzt und ein paar Gehgeräusche im Schnee und im seichten Wasser aufzunehmen.

Ich bin also bewaffnet mit dem LCT 540 S an der Stange für ein paar Stunden draußen gewesen und wie schon zuvor, war das Mikrofon absolut zuverlässig. Zudem habe ich wirklich die Portabilität und die Sound Qualität von diesem Setup für diese Art von Aufnahmen sehr gerne.

Man bekommt diesen vollen, detaillierten Klang und super nahe, trockene Aufnahmen und es ist wirklich das perfekte Setup für eine Ein-Mann-Crew. Nie zuvor habe ich so gut klingende Resultate nach so kurzer Zeit erzielen können. Es hat mich wirklich umgehauen und ich habe mein neues Lieblings-Werkzeug gefunden um Gehgeräusche und Hintergrundgeräusche gefunden.

Also, tolle Leistung LEWITT! Ich weiß nicht wie genau wie es die Ingenieur-Genies angestellt haben, einen so extrem wetter-resistenten AF Kondensator-Schaltkreis zu entwickeln, aber nachdem ich damit in verschiedenen Szenarien gearbeitet habe, hat sich das LCT 540 S als ein Werkzeug herausgestellt, ohne dass ich in vielerlei Hinsicht nicht mehr arbeiten möchte.

Es ist wirklich so etwas wie eine Geheimwaffe für Naturaufnahmetechniker und Sound Designer und ich könnte es nicht mehr empfehlen.

Diese beiden Sound Files demonstrieren Schritte, die im Schnee und seichten Wasser in Nahaufnahme mit dem LCT 540 S in Mono and der Stange aufgenommen wurden

About the Author:

Daniel Meuser is a graduated Sound Designer from Germany specialized in interactive and game audio. In his Bachelor Project, he developed as an early adaptor a 3D-Audio-Production pipeline for a VR-Experience for the Oculus Rift platform. In 2017 he started working in the game industry where he worked on Cryteks Hunt: The Showdown. 
He has also been involved in short films and feature films, be it providing evocative SFX, Atmo and Foley sounds, or even mix-downs for cinema and broadcast in Post-Pro. He has started to produce his own SFX libraries lately and written articles about his work.


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