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Die Liebe zum guten Klang verbindet uns.
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Die Liebe zum guten Klang verbindet uns.
Wir haben Christian Hölzel auf Tour mit Cari Cari getroffen und ihm ein paar Tipps und Tricks im Bereich Live Sound entlockt.
[LEWITT] Erzähl uns ein bisschen über dich, mit welchen Bands tourst du, und was machst du sonst so?
[Christian] Als Tontechniker kümmere ich mich neben Cari Cari momentan vorwiegend um Acts aus der österreichischen Indie-Szene, u. a. Paul Plut, Viech und Inner Tongue.
Abgesehen davon bin ich als Entwickler für Audioelektronik tätig, speziell im Bereich der digitalen drahtlosen Signalübertragung – eine Kombination aus „Night- & Day-Job“, die für mich viele positive Wechselwirkungen entstehen lässt.
[LEWITT] Welche Tipps würdest du angehenden Live-Techniker*innen geben? Was hat dir im Laufe deiner Karriere geholfen?
[Christian] Kommunikationsbereitschaft, Verlässlichkeit und gute Vorbereitungsarbeit sind meiner Meinung nach die wichtigsten Zutaten für einen erfolgreichen Werdegang in dieser Branche.
Das gilt aus meiner Position heraus gegenüber den Bands, mit denen ich zusammenarbeite, als auch dem lokalen Technikpersonal der Venues, die wir bespielen. Zum Beispiel ist es mir wichtig, die Musiker*innen auf möglichst transparente Art und Weise an meiner Arbeit teilhaben zu lassen – sei es in Form von gemeinsamen „Virtual Soundchecks“ während der Produktionsproben oder mittels Konzertaufzeichnungen, die ich ihnen regelmäßig zukommen lasse. Aus den sich daraus ergebenden Diskussionen konnte ich schon wahnsinnig viel lernen und meine Herangehensweise und Mixtechnik in vielen Punkten verbessern.
Für den täglichen Gebrauch habe ich den konkreten Tipp, den Soundcheck immer mit den Gesangsmikros zu starten. Das mag banal klingen, hat sich für mich aber als total vorteilhaft herausgestellt im Vergleich zu der weit verbreiteten Praxis, mit dem ersten Kanal am Pult zu beginnen (bei einer klassischen Bandkonstellation üblicherweise die Bassdrum), nämlich aus folgenden Gründen:
1.) Der Gesang ist sehr häufig die für Publikum und Band wichtigste und für uns als Tonleute am schwierigsten zu verstärkende Schallquelle, weshalb man dafür beim Soundcheck die meiste Zeit einplanen sollte.
2.) Für einen ausgewogenen Bühnensound ist die Vorgehensweise von Vorteil, weil die Musiker*innen einen Bezugspunkt für die Einstellung ihrer Verstärker haben, wenn die Stimmen von Anfang an in den Monitoren sind.
3.) Die Kommunikation zwischen Bühne und FOH gestaltet sich speziell in größeren Venues angenehmer, wenn alle Beteiligten durch ein Mikrofon sprechen können und nicht durch den Raum schreien müssen.
4.) Oft ist es notwendig bzw. sinnvoll, die Gesangsmikros auch beim Checken der Instrumente offen zu haben, weil das Übersprechen eine Rolle spielen kann und im Gesamtmix beachtet werden muss.
[LEWITT] Welche Rolle spielt das Equipment in deinem Job? Gibt es Tools, die du zu jeder Show mitbringst und warum kannst du darauf nicht verzichten? Welche Rolle spielt eigenes Equipment, das man gut kennt?
[Christian] In den gut 15 Jahren, in denen ich (anfänglich als Musiker und daraus hervorgehend) als Tontechniker aktiv bin, hat sich klarerweise das ein oder andere Mikrofon in meinem Köfferchen eingefunden – will sagen: Die Anschaffung von Audioequipment zählt definitiv zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.
Seit ich als Tontechniker mit Bands unterwegs bin, habe ich daher auch immer zumindest die Mikros und DI-Boxen selber mit dabei.
Da wir so gut wie immer auch mein eigenes Mischpult und die eigene Backline der Band mithaben, erreiche ich Tag für Tag eine Konsistenz, die mir in meiner Arbeitsweise sehr entgegenkommt. Von der Schallquelle bis zum Mischpult-Ausgang weiß ich somit genau, wie der jeweilige Kanal klingen soll und erkenne sehr schnell, wenn irgendwo etwas nicht stimmt.
Wenn dann noch die PA gut konfiguriert ist und die Raumakustik passt, kann ich mich auf das fokussieren, wofür ich diesen Job ja in erster Linie mache: das Mischen des Konzerts.
Gerade auf den großen Festivals, bei denen wir z. B. mit Cari Cari diesen Sommer oft einen der früheren Slots mit nur kurzer Umbaupause spielen, hilft mir das sehr dabei, dass schon beim ersten Song ca. 90% meines Grundsounds stehen und ich mich dadurch schnellstmöglich auf die Details und Cues beim Mix konzentrieren kann.
[LEWITT] Welche Anforderungen muss ein Mikrofon mitbringen um einen Platz in deinem Tour Equipment zu bekommen?
[Christian] Neben dem passenden Klang muss ein gutes Mikrofon für mich robust sein, d. h. ich muss mich darauf verlassen können, dass das Ding auch funktioniert, wenn der Mikrofonkoffer einmal unerfreulicherweise einen Sturzflug von der Laderampe erlebt haben sollte.
Ebenfalls gerne habe ich Mikros mit möglichst kleiner und leichter Bauform, um bei Bedarf auch eine größere Anzahl davon in der U-Bahn zum Konzert transportieren zu können.
[LEWITT] Apropos Mics - welche Erfahrungen hast du mit den LEWITT Mics gesammelt?
[Christian] Bei Cari Cari haben wir mittlerweile vier verschiedene LEWITTs im Einsatz. Über die MTP 550 DM an den Vocals gibt es ja bereits einen Blog-Beitrag mit der Band, dem ich mich nur anschließen kann.
Zusätzlich erwähnen möchte ich, dass es, seit wir diese Mikros in Verwendung haben, zu keinem einzigen Feedback-Vorfall gekommen ist, obwohl Stephi & Alex ihre Stimmen gerne halbwegs laut in den Monitor-Wedges haben.
Sehr gut gefällt mir auch das neue LCT 040 MATCH, das ich für die Abnahme des Schlagzeug-Blechs von unten verwende – klein, leicht, robust und ein angenehm natürlicher Sound; es erfüllt somit alle meine oben erwähnten Kriterien.
Auch seit kurzem im Arsenal und dabei einen richtig guten Eindruck machend: DTP 340 TT an den Bongos und MTP 440 DM an der Snare.
[LEWITT] Zum Thema Bands – "erziehst" du deine Bands? Was können Bands tun, um einen besseren Live-Sound zu erzielen, oder andersrum, welche Fehler sollten sie vermeiden?
[Christian] „Erziehen“ ist in diesem Zusammenhang ein Begriff, der mich eher an negative Erfahrungen mit lokalen Tontechnikern in meiner Anfangszeit als Musiker erinnert… (Stichwort: „I misch in dem Beisl scho seit 20 Joahr, wos wüst du mir erzöhn?“).
Ich versuche, besonders am Beginn der Zusammenarbeit mit einer für mich neuen Band, immer zu schauen, wie sie gewisse Dinge bisher gemacht haben und dann dort, wo ich Verbesserungspotenzial sehe, ihnen dieses in Form eines Gespräches auf Augenhöhe nahezubringen.
Die wichtigste Grundlage für einen guten Live-Sound ist, finde ich, dass die Band bereits auf der Bühne ausgewogen klingt. Ein häufiger Fehler von Instrumentalisten ist z. B., dass sie ihren Sound alleine für sich im stillen Kämmerchen vorbereiten, dieser aber dann im Live-Setting mit der gesamten Band über eine PA-Anlage nicht funktioniert, weil er das komplette hörbare Frequenzspektrum abdeckt.
Besonders in kleinen Locations, wo viel Direktschall von der Bühne kommt, erschwert das die Arbeit des FOH-Technikers doch erheblich.
Wenn eine Band ihre Quellen schon im Vorhinein aufeinander abstimmt, brauche ich nur noch das passende Mikrofon davorstellen, ggf. Hochpassfilter aktivieren, laut genug aufdrehen und der Grundsound ist bereits in Reichweite.